IBM Verse, während der Entwicklungsphase als “Mail Next” bekannt, wurde am 18. November 2014 gelauncht. Damit wurde „die Geschäfts-E-Mail neu erfunden“, so IBM. Der Hype rund um dieses „Ergebnis einer 100 Millionen Dollar-Investition“ wurde auch durch Meldungen bei ConnectED in Orlando erhitzt, so dass sich bereits über 70.000 Interessenten auf der offiziellen Verse-Website angemeldet haben, um diese cloudbasierte E-Mail-Lösung als erweitertes Beta nutzen zu können. Was kann aber IBM Verse eigentlich und warum soll man diese Lösung einsetzen?

IBM Verse soll den Wissensträgern helfen,

  • Aufgaben zu priorisieren,
  • die richtigen Informationen und Wissensträger sofort zu finden,
  • und damit seine Arbeit schneller und fokussierter zu erledigen,

so IBM. Damit dies auch praktisch gelingt, wird der Fokus von einzelnen E-Mails auf Menschen und die mit ihnen verbundenen Aufgaben verschoben. Kontakte, mit denen man am meisten zu tun hat, d. h., von denen man die meisten E-Mails bekommt, werden in einer Liste über dem Posteingang angeordnet. Mit einem Klick auf das Kontaktbild lässt sich eine neue E-Mail starten, auch das Filtern nach Nachrichten von diesen Personen ist möglich.

E-Mails können danach kategorisiert werden, ob man jemandem etwas “schuldet” oder umgekehrt, sprich, welche Aufgaben anstehen und welche Zuarbeit zu erwarten ist. Und in der Leiste am unteren Bildschirmrand sieht man alle Tagestermine und erkennt auf einen Blick, wie viel Zeit bis zum nächsten Termin übrig bleibt.
Andere nützliche Funktionen sind z. B.:

  • “Facetted Search”, um Suchergebnisse immer weiter nach neuen Kriterien zu verfeinern,
  • “Share to Blog”, um eine E-Mail mit einem Klick im Blog zu veröffentlichen und einem breiteren Empfängerkreis zugänglich zu machen,
  • Verwaltung von Anhängen: diese können auch von IBM Connections kommen, wobei alle Empfänger der E-Mail mit solchem Anhang gleich automatisch die richtigen Zugriffsrechte bekommen,
  • Analytics-Funktionen wie automatische Priorisierung von Eingangs-E-Mails, Zusammensetzung aller relevanten Dokumente für eine Antwort oder sogar automatische Beantwortung bestimmter E-Mails – alles dank der Integration von IBM Watson möglich.

Die Oberfläche von IBM Verse macht einen frischen, aufgeräumten, Tablet-alike Eindruck, wohl dank dem Einsatz der IBM Design Studios und Rückmeldungen von Kunden während des Beta-Stadiums. Überzeugen Sie sich selbst:

Verfügbarkeit

  • Ab Februar 2015: erweiterte Beta-Phase, Anmeldung über http://www.ibm.com/verse
  • Ende Q1 2015: allgemeine Verfügbarkeit über IBM Cloud Marketplace, auch für die führenden mobilen Systeme, also iOS- und Android als neue App-Versionen. Ein Novum: es soll auch eine Freemium-Version für jedermann geben, die den vollen Leistungsumfang enthalten und sich nur durch das Speichervolumen, die Zahl der E-Mails und das File-Sharing von der kostenpflichtigen Version unterscheiden soll, so Kramer Reeves, IBMs Manager für Messaging und Collaboration.
  • Kurz danach: die Offline-Funktion für E-Mail aus dem Browser
  • Im zweiten Halbjahr/Ende 2015: On Premise-Version für das eigene Rechenzentrum

Was den Aufwand zum Upgrade für bestehende Domino-Kunden betrifft, soll dieser überschaubar sein. Auch für Kunden mit Exchange im Einsatz soll es “Wege” zu IBM Verse geben.

Neue Funktionen wie Video-Chat, Anbindung mit den bekannten Social-Media-Plattformen kommen dann nach und nach hinzu, in der Taktung von einem Monat oder sogar häufiger. Denkbar wären auch Funktionen, die aus der Integration von IBM Watson resultieren, z. B. das Beantworten von Fragen oder sogar automatisches Erledigen von Aufgaben. Lassen wir uns überraschen!